UX Trends 2025
UX Trends 2025: Erfahren Sie, wie Human-Centered AI, das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz und immersive Interfaces die digitale Welt verändern. Ein tiefer Einblick in die Zukunft von Web- und App-Design.

Die Welt der künstlichen Intelligenz bewegt sich weg von der reinen Chat-Antwort hin zu autonomen Denkprozessen. Mit der Einführung von Deep Research hat OpenAI eine Funktion vorgelegt, die das bisherige Verständnis von KI-Interaktion sprengt. Es geht hier nicht mehr um das schnelle Ausspucken von Informationen, die das Modell irgendwann einmal gelernt hat. Wir sprechen über einen Agenten, der aktiv das Internet durchforstet, Quellen gegeneinander abgleicht und komplexe Berichte erstellt, die weit über das hinausgehen, was wir bisher von GPT-4 oder anderen Modellen kannten. Aber was passiert eigentlich, wenn man die KI auf eine mehrstündige Recherche-Reise schickt?
Wenn wir uns die Entwicklung der letzten Jahre ansehen, war das größte Problem oft die Oberflächlichkeit. KI-Modelle waren hervorragend darin, Dinge plausibel klingen zu lassen, aber bei tiefgreifenden, wissenschaftlichen oder hochspezialisierten technischen Themen stießen sie schnell an ihre Grenzen. Deep Research setzt genau an diesem Schmerzpunkt an. Das System nutzt eine neue Art der Prozesslogik, die eher einem menschlichen Experten ähnelt, der sich für einen Nachmittag in ein Thema verbeißt. Im folgenden Blogartikel erläutern wir dies genauer.
Der entscheidende Unterschied zwischen einer normalen Anfrage und Deep Research liegt in der Autonomie. Bisher war der Prozess linear: Sie stellen eine Frage, die KI sucht kurz und antwortet. Wenn die Information nicht ausreichte, mussten Sie nachhaken. Deep Research bricht dieses Muster auf. Das Tool erstellt sich selbstständig einen Forschungsplan. Es identifiziert Wissenslücken, steuert gezielt Webseiten an, die es für relevant hält, und wenn es dort auf neue Fragen stößt, verfolgt es diese Spuren weiter.
Dieses Verhalten wird oft als Agentic Workflow bezeichnet. Das Modell agiert als sein eigener Projektmanager. Es entscheidet eigenständig, wann eine Information verifiziert werden muss und wann ein Recherchestrang in eine Sackgasse führt. Für Sie als Nutzer bedeutet das eine enorme Zeitersparnis. Stellen Sie sich vor, Sie müssten eine Marktübersicht über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Edge-Computing-Infrastrukturen für das Jahr 2025 erstellen. Früher hätten Sie dutzende Whitepaper gelesen und die Daten mühsam in einem Dokument zusammengeführt. Heute geben Sie der KI den Auftrag und lassen sie arbeiten, während Sie sich anderen strategischen Aufgaben widmen.
In der Psychologie unterscheidet man zwischen schnellem, intuitivem Denken und langsamem, logischem Denken. Die bisherigen Sprachmodelle waren fast ausschließlich im schnellen Modus unterwegs. Sie haben das nächste wahrscheinliche Wort vorhergesagt. Deep Research hingegen nutzt Mechanismen, die man dem Bereich des Reasoning zuordnet, ähnlich wie wir es bei den o1-Modellen von OpenAI sehen. Das Modell rechnet im Hintergrund, wägt Wahrscheinlichkeiten ab und prüft die logische Konsistenz seiner eigenen Thesen.
Dieser Prozess kostet Rechenzeit und damit auch Geld. Aber der Mehrwert ist immens. Durch das sogenannte Chain-of-Thought-Verfahren geht die KI Schritt für Schritt vor. Wenn Sie eine Analyse anfordern, sehen Sie oft im Interface, welche Schritte gerade durchgeführt werden: Suche nach Quelle A, Vergleich mit Datensatz B, Verifizierung von Statistik C. Diese Transparenz ist ein wichtiger Schritt, um das Problem der Halluzinationen in den Griff zu bekommen. Da das Modell jede Behauptung mit einer real existierenden Quelle im Netz verknüpfen muss, sinkt die Fehlerquote drastisch. Es ist kein blindes Raten mehr, sondern evidenzbasierte Berichterstattung.
Damit Deep Research funktioniert, braucht es eine enorme Bandbreite und Rechenpower. Das System greift auf aktuelle Web-Indizes zu und verarbeitet Informationen in Echtzeit. Dabei geht es nicht nur um Text. Die KI analysiert PDF-Dokumente, Tabellen und teilweise sogar Bildinformationen auf Webseiten, um ein ganzheitliches Bild zu zeichnen. Das Ziel ist eine Informationsdichte, die bisher nur durch menschliche Analysten erreicht wurde.
Interessant ist hierbei die Tiefe der Quellenarbeit. Während eine Standard-Suche oft nur die ersten drei Suchergebnisse bei Google zusammenfasst, gräbt sich Deep Research durch hunderte von Seiten. Es kann Verbindungen zwischen verschiedenen Branchenberichten herstellen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Für Unternehmen ist diese Fähigkeit Gold wert. Sie können Trends erkennen, bevor sie zum Mainstream werden, weil die KI in der Lage ist, schwache Signale in großen Datenmengen zu identifizieren. Wir sehen hier den Beginn einer neuen Ära der Business Intelligence, die nicht mehr nur auf internen Daten basiert, sondern das gesamte Weltwissen in Echtzeit miteinbezieht.
Trotz der beeindruckenden Leistung ist Deep Research kein Allheilmittel. Ein kritisches Problem bleibt der Zugriff auf Bezahlschranken oder geschützte Datenbanken. Die KI kann nur das analysieren, was frei zugänglich ist oder wofür OpenAI Partnerschaften abgeschlossen hat. Hochspezialisierte Fachliteratur, die hinter teuren Paywalls liegt, bleibt oft außen vor. Zudem ist die Qualität des Ergebnisses immer noch stark vom initialen Prompt abhängig. Wenn Sie die Aufgabe zu vage formulieren, wird auch die tiefste Recherche am Ziel vorbeischießen.
Ein weiterer Punkt ist die rechtliche Komponente. Wem gehören die Ergebnisse, die aus hunderten fremden Quellen zusammengefasst wurden? Die Urheberrechtsdiskussion im Bereich KI ist noch lange nicht beendet. Unternehmen müssen sich also bewusst sein, dass die Nutzung dieser Tools in einem rechtlich noch unsicheren Raum stattfindet. Dennoch überwiegen für viele die Vorteile der Effizienzsteigerung. Die Fähigkeit, innerhalb von zehn Minuten ein Dossier zu erhalten, für das ein Mitarbeiter normalerweise zwei Tage gebraucht hätte, verschiebt die Wettbewerbsvorteile massiv.
Man könnte meinen, dass Analysten und Researcher durch solche Features überflüssig werden. Doch das Gegenteil ist der Fall. Die Rolle verschiebt sich vom Datensammler zum Kurator und Strategen. Die KI liefert das Rohmaterial und die erste Strukturierung. Die menschliche Expertise wird benötigt, um die Ergebnisse einzuordnen, die Nuancen zwischen den Zeilen zu lesen und die strategischen Ableitungen für das eigene Unternehmen zu treffen.
In der täglichen Arbeit bei Techwerk merken wir oft, dass Technologie allein nie die Lösung ist. Es ist immer das Zusammenspiel aus hochmodernen Werkzeugen und dem Verständnis für die zugrunde liegenden Geschäftsprozesse. Ein Tool wie Deep Research ist ein mächtiger Hebel, aber man muss wissen, wo man ihn ansetzt. Die Qualität der Fragen, die Sie der KI stellen, wird zur wichtigsten Fähigkeit in Ihrem Team. Wir begleiten Unternehmen dabei, diese Brücke zwischen technologischer Möglichkeit und operativem Nutzen zu schlagen. Am Ende geht es darum, fundierte Entscheidungen auf Basis valider Daten zu treffen, anstatt sich auf das Bauchgefühl zu verlassen.
Deep Research ist erst der Anfang einer Entwicklung hin zu vollständig autonomen Arbeitsabläufen. Wir werden bald Systeme sehen, die nicht nur recherchieren, sondern direkt die nächsten Schritte einleiten. Ein System könnte beispielsweise eine Marktlücke identifizieren, die Konkurrenz analysieren und direkt einen ersten Prototyp für eine Softwarelösung entwerfen oder die Marketing-Strategie skizzieren. Die Grenzen zwischen Recherche, Planung und Ausführung verschwimmen.
Für die IT-Landschaft bedeutet das eine radikale Umstellung. APIs werden wichtiger denn je, da diese autonomen Agenten in der Lage sein müssen, mit verschiedenen Software-Systemen zu kommunizieren. Die Sicherheit und Integrität dieser Prozesse wird zur größten Herausforderung der kommenden Jahre. Wer darf der KI welche Aufträge geben? Wie stellen wir sicher, dass die recherchierten Daten nicht manipuliert wurden? Die technische Architektur eines Unternehmens muss heute so flexibel sein, dass sie diese neuen KI-Module nahtlos integrieren kann, ohne die Kontrolle zu verlieren.