Relaunch Checkliste
Wenn eine in die Jahre gekommene Webseite nicht mehr dem Nutzerverhalten oder den aktuellen technischen Standards entspricht, wird es Zeit für einen Relaunch.

Shopify hat sich zu einer der führenden E-Commerce-Plattformen weltweit entwickelt. Nicht nur wegen der Benutzerfreundlichkeit, sondern auch wegen der Möglichkeit, individuell und strategisch zu skalieren. Bereits mit dem Einsteigerpaket Shopify Basic lässt sich ein professioneller Onlineshop betreiben. Doch mit dem Wachstum steigen die Anforderungen. Irgendwann stellt sich die Frage: Reicht das Basic-Paket noch aus oder ist der Wechsel zu Shopify Plus sinnvoll?
Diese Entscheidung sollten Sie nicht aus dem Bauch heraus treffen. Der Umstieg lohnt sich nicht allein wegen des Funktionsumfangs, sondern weil sich Ihr Geschäftsmodell verändert hat. In diesem Artikel finden Sie eine klare Abgrenzung beider Varianten und Hinweise, worauf es wirklich ankommt.
Shopify Basic ist ideal für kleinere Shops, die ihre Prozesse noch im Griff behalten können. Sie erhalten zwei Benutzerkonten, unbegrenzte Produkte, einen soliden Checkout, Rabatte, Gutschein-Funktionen und die Möglichkeit, Zahlungsanbieter flexibel einzubinden. Auch einfache Reports stehen zur Verfügung.
Mit den passenden Apps lässt sich vieles nachrüsten – etwa SEO-Tools, Versandlösungen oder Steuerautomatisierung. Aber irgendwann stoßen Sie an technische oder strukturelle Grenzen. Spätestens dann, wenn Sie mehrere Verkaufskanäle gleichzeitig bedienen oder Prozesse nicht mehr manuell abbilden können, reicht das Basic-Paket nicht mehr aus.
Shopify Plus ist keine erweiterte Version von Basic, sondern ein technischer Neuansatz. Die Plattform ist darauf ausgelegt, mehrere Shops zu verwalten, hohe Zugriffszahlen zu bewältigen und Geschäftsprozesse zu automatisieren. Es geht nicht um mehr Funktionen, sondern um strategische Handlungsfähigkeit.
Plus-Nutzer profitieren von einer deutlich größeren API-Freiheit, individuell anpassbarem Checkout, Zugang zu Shopify Flow und Unterstützung durch einen dedizierten Launch Engineer. Dazu kommt die Möglichkeit, bis zu zehn Storefronts gleichzeitig zu verwalten. Wer international verkauft, unterschiedliche Sprachen oder Währungen braucht, profitiert hier deutlich.
Shopify Plus lohnt sich ab einem Jahresumsatz von etwa 800.000 bis 1.000.000 Euro. Aber nicht nur der Umsatz zählt. Auch die interne Struktur entscheidet. Wenn Sie auf Automatisierungen angewiesen sind, eine ERP-Integration planen oder mit PIM-Systemen arbeiten, stoßen Sie bei Basic an natürliche Grenzen.
Umgekehrt gilt: Wer ein schlankes Produktportfolio hat, wenig internationale Ambitionen und keine komplexen Checkout-Anforderungen, kann mit Shopify Basic lange effizient arbeiten. Auch für den Einstieg oder Testmärkte ist die kleinere Version absolut ausreichend.
Ein oft übersehener Aspekt ist der Checkout. Bei Shopify Basic lässt sich dieser nur eingeschränkt verändern. Bei Shopify Plus hingegen erhalten Sie Zugriff auf den Checkout-Code. Das eröffnet Ihnen die Möglichkeit, gezielt auf das Kundenverhalten zu reagieren.
Sie können bestimmte Zahlungsmethoden nur bestimmten Ländern anzeigen lassen, individuelle Rabattlogiken abbilden oder A/B-Tests umsetzen. Das alles hat direkte Auswirkungen auf Ihre Conversion. Und spart mittelfristig nicht nur Kosten, sondern stärkt die Kundenbindung.
Ein echtes Argument für Shopify Plus ist der Zugriff auf Shopify Flow. Dieser Automatisierungsdienst ermöglicht es, Prozesse ohne zusätzliche Tools zu definieren. Ein Beispiel: Sobald ein Artikel einen Lagerbestand von unter zehn erreicht, erhalten Sie eine interne Benachrichtigung.
Solche Workflows lassen sich individuell anpassen und entlasten Ihr Team spürbar. Gerade bei wiederkehrenden Aufgaben wie Tagging, Statusbenachrichtigungen oder Bestandsabgleichen zahlt sich das sofort aus.
Entwicklerfreundlichkeit ist ein weiteres starkes Argument für Shopify Plus. Während Basic-Nutzer mit API-Limits und Zugriffsgrenzen arbeiten müssen, lassen sich bei Plus deutlich umfangreichere Anbindungen realisieren. Das betrifft insbesondere ERP-Systeme, Versanddienstleister oder externe Marketingtools.
Wenn Sie zum Beispiel einen automatisierten Datenaustausch zwischen Ihrem Shop, der Buchhaltung und einem Lagerdienstleister benötigen, ist Shopify Plus klar im Vorteil. Ohne solche Schnittstellen müsste Ihr Team viele Prozesse weiterhin manuell abbilden – und genau das wird bei steigendem Umsatz schnell zum Engpass.
Shopify Plus ermöglicht bis zu zehn parallel betriebene Storefronts. Diese lassen sich nicht nur sprachlich und gestalterisch unterscheiden, sondern auch steuerlich und rechtlich anpassen. Ein deutscher Shop kann also eine komplett andere Preisstruktur und andere Zahlungsarten abbilden als ein französischer oder US-amerikanischer.
Zudem bietet Shopify Plus umfangreiche B2B-Funktionalitäten – etwa individuelle Preislisten, Freigabeworkflows für Bestellungen oder kundenbezogene Rabattstaffeln. Wer im Großhandel aktiv ist oder gewerbliche Kunden individuell betreuen möchte, ist mit Plus deutlich besser aufgestellt.
Es gibt gute Gründe, bei Shopify Basic zu bleiben. Wenn Ihr Geschäftsmodell einfach ist, der Kundenstamm überschaubar bleibt und Sie auf externe Tools verzichten können, dann ist das Basic-Paket genau richtig. Auch viele erfolgreiche Nischenbrands arbeiten jahrelang mit Basic – und fahren gut damit.
Achten Sie aber darauf, ob Sie bestehende Prozesse irgendwann nur noch durch Umwege oder Workarounds lösen. Denn sobald diese Umwege mehr Zeit kosten als ein Upgrade, ist der Punkt erreicht, an dem Shopify Plus sinnvoller wird. Wenn Sie aktuell an einem Punkt stehen, an dem Shopify Basic nicht mehr alle Anforderungen abdeckt, dann prüfen Sie, welche Features Sie wirklich nutzen würden.
Techwerk begleitet Kunden bei genau diesen Übergängen – mit technischem Know-how, klarer Strategie und ehrlicher Einschätzung. Wenn Sie sich unsicher sind, ob der Wechsel zu Shopify Plus für Sie der richtige Schritt ist, lohnt sich ein offenes Gespräch.